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Vor einigen Tagen titelte Gründerszene.de: „Berlins Bürgermeister weiß in Sachen Büroknappheit nicht weiter“. Und in der Tat – die Lage ist besorgniserregend! Es gibt kaum noch freie Büroflächen, in den zentralen Bezirken hat die Belegung 99% erreicht, und die letzten verbliebenen Flächen sind all zu häufig schwierig geschnitten, in ungünstiger Lage oder heruntergekommen und stark sanierungsbedürftig.
Auf der anderen Seite wächst die Nachfrage. Gut finanzierte Startups stehen unter Expansionsdruck und benötigen für Ihre vorgegebenen Wachstumspfade Personal und Fläche. Aber beides ist knapp. Und in beiden Fällen steigen die Preise rapide, sowohl die Personalkosten als auch die Kaltmieten. Ein zusätzlicher Faktor ist die wachsende Stadt: Das Bevölkerungswachstum von fast 40.000 Menschen in 2017 führte nicht nur zu einer erhöhten Nachfrage an Mietwohnungen, sondern auch an Gewerbeflächen.
Auf der anderen Seite wird auch nicht genug neue Bürofläche angeboten, da der Fokus in Berlin zu Recht auf dem Neubau von Wohnimmobilien liegt.
Neben dem Neubau gibt es zwei Modelle, mit denen durch die Verdichtung der bestehenden Bürofläche ein wesentlicher Beitrag zur Verringerung der Büroknappheit geleistet werden kann.
Coworking Spaces boomen – und das vor allem in Berlin. Hierbei ist nicht allein das Lebens- und Arbeitsgefühl entscheidend, sondern auch die Tatsache dass in Coworking Spaces die vorhandene Fläche sehr viel effizienter genutzt wird als in herkömmlicher Bürofläche. Während in klassischen Bürolösungen die veranschlagte Fläche je Arbeitsplatz bei ca. 15-20 qm liegt, werden in Coworking Spaces nur etwa 7-10 qm je Arbeitsplatz benötigt. Das führt zu einer deutlich effizienteren Nutzung der vorhandenen Fläche. Da es aber in Berlin auch für Betreiber von Coworking Spaces zusehends schwieriger wird neue Flächen anzumieten, ist das Potenzial durch diese Form der Verdichtung eng begrenzt.
Eine zweite Möglichkeit verfolgt Kiez Büro Coworking. Im Dezember haben wir unseren ersten Popup Coworking Space eröffnet und damit bisher zwar vermietete, aber nicht genutzte Bürofläche dem Mietmarkt wieder zur Verfügung gestellt. Eine detaillierte Beschreibung dieses Projekts ist in unserem Blog zu finden.
Das Potenzial dieser Option lässt sich schwer abschätzen: Wie viel vermietete Bürofläche brach liegt, wo eine Zwischennutzung als Popup Coworking Space möglich ist und ob die ursprünglichen Mieter und ihre Vermieter an diese Form der Zwischennutzung herantrauen ist kaum abzusehen.
Wer über freie Bürofläche verfügt und sich eine Nutzung als Popup Coworking Space vorstellen kann darf sich sehr gerne mit mir in Verbindung setzten!
Björn Budack – Gründer Kiez Büro Coworking – bjoern@kiez-buero.de